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Was ist NIS2? Vollständige Erklärung 2025

By Dezember 15, 2025No Comments

Was ist NIS2?

Die NIS2 Richtlinie ist der zentrale Cybersecurity Rahmen der Europäischen Union für das Jahr 2025. Sie definiert höhere Sicherheitsstandards für Unternehmen, die kritische oder wichtige Dienstleistungen erbringen. Die Richtlinie bildet die Grundlage für eine stärkere digitale Resilienz innerhalb der EU und ersetzt die ursprüngliche NIS Richtlinie aus dem Jahr 2016. Im Fokus stehen klare Vorgaben, strengere Kontrollen und einheitliche Sicherheitsmaßnahmen. Unternehmen müssen Prozesse, Technologien und interne Strukturen aktualisieren, um den neuen Pflichten gerecht zu werden.

Kurzfazit: NIS2 schafft ein höheres Sicherheitsniveau und verpflichtet Unternehmen zu strukturierten Maßnahmen.


Überblick der Richtlinie

Die NIS2 Richtlinie wurde als Antwort auf die steigende Zahl schwerer Cyberangriffe entwickelt. Die Anforderungen gelten ab Oktober 2024 in allen EU Mitgliedsstaaten. Ziel ist eine stärkere Harmonisierung der Cybersicherheit in kritischen und wichtigen Sektoren. Die Richtlinie definiert unternehmensweite Pflichten, darunter Risikomanagement, Incident Reporting, Business Continuity und Lieferkettenkontrolle.

Zwei Kategorien von Organisationen fallen unter NIS2:

  • Wesentliche Einrichtungen
  • Wichtige Einrichtungen

Die Einstufung basiert auf Risiko, Unternehmensgröße und Relevanz für die öffentliche Versorgung.

Kurzfazit: Der Überblick zeigt, dass NIS2 mehr Klarheit, mehr Kontrolle und einheitliche Standards bringt.


Warum NIS2 eingeführt wurde

Die EU reagierte auf moderne Bedrohungen, die durch geopolitische Spannungen, digitale Transformation und komplexe Lieferketten verstärkt wurden. Angriffe auf Energieunternehmen, Krankenhäuser, Transportnetzwerke und Verwaltungssysteme machten deutlich, dass das bisherige Niveau nicht ausreicht. Cyberkriminelle und staatlich unterstützte Akteure nutzen Schwachstellen schneller als zuvor, wodurch die Schutzmaßnahmen der ersten NIS Version nicht mehr zeitgemäß waren.

Die neue Richtlinie adressiert vor allem drei Problemfelder:

  1. Unzureichende Sicherheitsstandards
  2. Heterogene Anforderungen in EU Staaten
  3. Unstrukturierte Reaktion auf schwerwiegende Vorfälle

Kurzfazit: NIS2 wurde eingeführt, um besser auf aktuelle Bedrohungen zu reagieren und ein einheitliches Sicherheitsniveau zu schaffen.


Branchen und Unternehmen

NIS2 gilt für deutlich mehr Industrien als die ursprüngliche NIS Richtlinie. Zahlreiche Sektoren gelten als kritisch, da sie das alltägliche Leben und die wirtschaftliche Stabilität beeinflussen. Die Erweiterung betrifft sowohl große als auch mittelständische Unternehmen sowie bestimmte digitale Dienstleister.

Wesentliche Einrichtungen (Essential Entities)

  • Energie
  • Transport
  • Gesundheit
  • Trinkwasser und Abwasser
  • Digitale Infrastruktur
  • Öffentliche Verwaltung
  • Raumfahrt

Wichtige Einrichtungen (Important Entities)

  • Post und Kurierdienste
  • Lebensmittelproduktion
  • Chemische Industrie
  • Abfallwirtschaft
  • Maschinenbau
  • Forschungseinrichtungen
  • Cloud Services und Managed Services

Ausnahmen sind selten und gelten nur für sehr kleine Unternehmen mit geringem Risiko.

Kurzfazit: Der Geltungsbereich ist breit und umfasst mehr Branchen als zuvor. Viele Firmen müssen erstmals Cybersicherheitsmaßnahmen einführen.


Kernanforderungen

Die Kernanforderungen der Richtlinie bilden den technischen und organisatorischen Rahmen, der ein ausreichend hohes Schutzniveau garantieren soll. Diese Maßnahmen orientieren sich an anerkannten Sicherheitsstandards und berücksichtigen Risiko, Größe und Relevanz des Unternehmens.

1. Risikomanagement und Policies

Unternehmen müssen dokumentierte Prozesse zur Bewertung und Behandlung von IT Risiken einführen. Dazu gehören:

  • Richtlinien für Informationssicherheit
  • Sicherheitskontrollen zur Prävention
  • Verfahren zur Erkennung von Schwachstellen
  • Regelmäßige Überprüfungen der technischen Infrastruktur

2. Incident Reporting

Schwerwiegende Sicherheitsvorfälle müssen in mehreren Stufen gemeldet werden:

  • Frühe Meldung innerhalb von 24 Stunden
  • Detaillierte Analyse innerhalb von 72 Stunden
  • Abschlussbericht nach der Untersuchung

3. Business Continuity

Organisationen müssen sicherstellen, dass Prozesse auch bei Cyberangriffen weiterlaufen können. Wichtige Punkte:

  • Notfallpläne
  • Wiederherstellungsstrategien
  • Backup Verfahren

4. Supply Chain Security

Lieferketten gelten als zentrale Schwachstelle. Firmen müssen:

  • Risiken von Dienstleistern bewerten
  • Vertragliche Sicherheitsanforderungen definieren
  • Externe Partner regelmäßig prüfen

5. Technische Sicherheitsmaßnahmen

Die Richtlinie fordert moderne Kontrollen wie:

  • Netzsegmentierung
  • Multi Faktor Authentifizierung
  • Patch Management
  • Protokollierung
  • Verschlüsselung kritischer Daten

Kurzfazit: Die Kernanforderungen decken Prozesse, Technik und Organisation ab. Firmen müssen ihre Sicherheitsarchitektur systematisch modernisieren.


Cybersecurity Ziele

Die NIS2 Richtlinie verfolgt klare strategische Ziele. Diese Ziele orientieren sich an europäischen Sicherheitsinteressen und sollen langfristig eine robuste digitale Infrastruktur schaffen.

Hauptziele:

  • Höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Angriffen
  • Bessere Reaktionsfähigkeit bei kritischen Vorfällen
  • Sichere digitale Lieferketten
  • Harmonisierung der Cybersecurity Standards
  • Transparente Zusammenarbeit zwischen Behörden und Unternehmen

Die Ziele basieren auf einfachen Grundprinzipien: Prävention, Erkennung und schnelle Reaktion.

Kurzfazit: Die Ziele von NIS2 stärken das digitale Fundament der EU und verbinden Prävention mit klaren Pflichten.


Strafen

NIS2 sieht strenge Strafen vor, wenn Unternehmen ihre Pflichten nicht erfüllen. Die Sanktionen liegen deutlich höher als bei der ursprünglichen Richtlinie.

Bußgelder für wesentliche Einrichtungen:

Bis zu 10 Millionen Euro oder 2 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.

Bußgelder für wichtige Einrichtungen:

Bis zu 7 Millionen Euro oder 1,4 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.

Weitere Maßnahmen:

  • Überwachung durch Behörden
  • Verbindliche Anweisungen
  • Audits
  • Vorübergehende Aussetzung verantwortlicher Führungskräfte

Die Strafen sollen bewirken, dass Unternehmen Sicherheitsmaßnahmen ernst nehmen.

Kurzfazit: Die Sanktionen erhöhen den Druck auf Organisationen, ihre Sicherheitsstrukturen aktiv zu stärken.


Fazit

Die NIS2 Richtlinie definiert ab 2025 einen neuen Standard für Cybersicherheit in der EU. Unternehmen müssen ihre technischen und organisatorischen Maßnahmen aktualisieren und eine klare Sicherheitsstruktur aufbauen. Die Vorgaben sind umfassend, aber praktikabel. Sie sorgen dafür, dass Risiken reduziert, Vorfälle schneller gemeldet und kritische Dienstleistungen geschützt werden.

Kurzfazit: NIS2 stärkt die digitale Sicherheit und verpflichtet Unternehmen zu einem professionellen Sicherheitsniveau.

Musa Toktas

Author Musa Toktas

Musa Toktaş ist ein dynamischer Unternehmer, Technologie­führer und Vater mit einer beeindruckenden Erfolgsbilanz im Aufbau und Management erfolgreicher Unternehmen im Nahen Osten und in Europa. Als CTO und Vorstandsmitglied von HOI Holding leitet er technologieorientierte Initiativen und internationale Investitionen, die Innovation in den Bereichen Gesundheitswesen, Tourismus und Fintech vorantreiben. Als Managing Director von Heraklet, einer führenden Software-Engineering-Beratungsfirma mit Sitz in Rotterdam, spezialisiert er sich auf die Entwicklung von SaaS-Plattformen und Fintech-Lösungen. Zu seinen Projekten gehört unter anderem PayPartner, ein weit verbreitetes Cashflow- und Lohnabrechnungs­system für KMUs in den VAE. Er ist außerdem der visionäre Gründer von Guide of Dubai, einer schnell wachsenden Tourismustechnologie-Plattform, die KI-gestützte Reiseplanung, B2B-Partnerprogramme und strategische Kooperationen mit großen Tourismus­anbietern vereint. Musa Toktaş hat sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten Programme in Englisch und Arabisch abgeschlossen. Als leidenschaftlicher Innovator und lebenslanger Lerner konzentriert er sich darauf, skalierbare Lösungen zu entwickeln, die weltweit Wirkung entfalten können.

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